Geboren 1929 in Lyon, aufgewachsen in Wien. Da die Mutter obdachlos wurde, ab 1935 bei Pflegeeltern untergebracht, ab 1938 in verschiedenen Heimen: Zentralkinderheim Wien, Erziehungsanstalt Mödling, danach wieder bei seinen leiblichen Eltern. Aufgrund des Alkoholismus seines Vaters als „erbkrank“ kategorisiert, wird er schließlich auf den Spiegelgrund überstellt, wo er zunächst neun Monate interniert bleibt. Danach in verschiedenen Heimen: Dreherstraße/Wien, Ybbs/Donau, Mödling sowie wiederum Spiegelgrund, Pavillon 17. 1944 mit Hilfe einer Krankenschwester geflohen, jedoch wieder aufgegriffen. Bis zur Evakuierung der Anstalt im März 1945 Haft in Kaiserebersdorf.
1975 wegen Diebstahls vor Gericht, wo er Dr. Heinrich Gross, der inzwischen als Gerichtsgutachter tätig ist, erneut gegenübersaß. Groß verwendete für sein Gutachten Passagen aus Zawrels Spiegelgrund-Akte. Einweisung in die Strafanstalt Stein, erst 1981 nach öffentlicher Debatte und zwei Prozessen um die Rolle von Heinrich Gross entlassen. Durch viele Jahre als Zeitzeuge tätig, seine Geschichte wurde die Grundlage für Bücher, Filme, Theaterstücke und ein Puppenspiel.
Friedrich Zawrel ist am 20. Februar 2015 in Wien verstorben.